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Marco Dohle: Third-Person-Effekt

Rezensiert von Matthias Hofer

Third Person EffektEinzelrezension
“Menschen halten andere Menschen für stärker medial beeinflussbar als sich selbst”. Das ist die zentrale Annahme des sogenannten Third-Person-Effekts (TPE). Der Effekt – oder vielleicht besser: das Wahrnehmungsphänomen und dessen Folgen – wurde zum ersten Mal 1983 von W. Phillips Davison aufgrund anekdotischer Evidenz als solcher bezeichnet und seither in zahlreichen empirischen Studien “zu höchst unterschiedlichen Themen, Medien und Medieninhalten” nachgewiesen. Der TPE gehört zu den am besten belegten Theorieansätzen der Kommunikationswissenschaft und damit zweifellos zu deren Kernkonzepten. Mit dem achten Band der Reihe “Konzepte. Ansätze der Medien- und Kommunikationswissenschaft” legt Dohle einen aktuellen und fundierten Überblick zu Theorie und Empirie dieses Ansatzes vor, der sowohl Studierenden als auch Wissenschaftlern als wertvolle Grundlagenlektüre dienen sollte. Mehr

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Sebastian Ziegaus: Die Abhängigkeit der Sozialwissenschaften von ihren Medien

Rezensiert von Jo Reichertz

Einzelrezension
Die Schrift von Sebastian Ziegaus, die als Dissertation bei Michael Giesecke eingereicht wurde, will zweierlei: einen alten Tempel schleifen und einen neuen errichten. Der alte Tempel, der zerstört werden soll, das ist die herkömmliche empirische Sozialforschung (qualitative wie quantitative); sie ruht, so die zentrale These des Buches, auf einem unzureichenden Fundament. Der neue, noch zu errichtende Tempel ist die kommunikative Sozialforschung; sie soll auf dem Kommunikationsmodell von Giesecke (Kommunikation als Informationsverarbeitung, Vernetzung und Spiegelung) ihren festen Halt finden. Die hier verwendete Metaphorik mag dem Leser vielleicht übertrieben erscheinen, doch sie wird dem Anliegen von Ziegaus durchaus gerecht: Er will nicht Kleines, er will Großes erreichen; er will die Sozialwissenschaften neu begründen – auch indem er sie von den Natur- und Geisteswissenschaften absondert, da sie, die Sozialwissenschaften, einen eigenen Gegenstandsbereich hätten. Mehr

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Christian Wirrwitz: Kernbedeutung und Verstehen

Rezensiert von Tim Loppe

Einzelrezension
Die menschliche Kommunikation ist für die Philosophie seit jeher ein Faszinosum: Worin liegt die Bedeutung eines Ausdrucks? Was heißt es, eine Äußerung zu verstehen? Und unter welchen Bedingungen kommt dieses Verstehen zustande? Mit seiner Dissertation Kernbedeutung und Verstehen setzt Christian Wirrwitz die schier endlose Reihe an Auseinandersetzungen mit den Kernbegriffen der Sprachphilosophie fort. Dass seine Arbeit einige der stark verzweigten Diskussionen auf diesem Gebiet bereichern kann, hat mehrere Gründe: Erstens ist sie sehr gut durchdacht, zweitens klar strukturiert und drittens – dies ist ebenfalls keine geringe Leistung – verständlich geschrieben. Mehr

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Oliver Fahle; Michael Hanke; Andreas Ziemann (Hrsg.): Technobilder und Kommunikologie

Rezensiert von Sonja Yeh

Einzelrezension
Der von Oliver Fahle, Michael Hanke und Andreas Ziemann herausgegebene Sammelband Technobilder und Kommunikologie. Die Medientheorie Vilém Flussers ist aus der internationalen Flusser-Tagung, die unter dem Titel “Die Medien- und Bildtheorie Flussers” an der Bauhaus-Universität Weimar 2007 stattfand, hervorgegangen. Hauptanliegen des Sammelbandes ist es, die heutige Relevanz und das theoretische Potenzial Flussers herauszustellen. Dies ist den Autoren hervorragend gelungen. Der Sammelband teilt sich in zwei zentrale Themenfelder: die Kommunikologie und die Technobilder. Diese Aufteilung wird von den Herausgebern zunächst inhaltlich-thematisch begründet, da diese zwei Konzepte als Flussers “medienwissenschaftlich anschlussfähigsten” gelten. Mehr

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Carina Jasmin Englert, Michael Roslon: Design (be)deutet die Welt

Rezensiert von Michael Erlhoff

Einzelrezension
An und für sich basiert dieses Buch auf einigen ganz klugen Gedanken: Es versteht sich als ‘Lehrbuch’, und das macht Sinn im Design, wo es noch nicht so viele solcher Bücher gibt. Gleichwohl wäre im Vorwort zumindest der Hinweis darauf wichtig gewesen, die grundsätzliche Dimension solcher Lehrbücher zu erläutern, dass es nämlich auch für Studierende keineswegs ausreicht, nur diese zu lesen. Sodann ist klug an diesem Buch, dass es die wichtigen theoretischen Diskurse der Kommunikationswissenschaft und deren Nutzen für das Design aufzeigen möchte, und dass hier ein breiter Begriff von Kommunikation zu Grunde gelegt ist, der eben auch Objekte und soziale Prozesse und dergleichen einbezieht. Mehr

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