Blog-Archive

Matthias Völcker: Fan-Sein. Die Identität des Star Wars Fans

Rezensiert von Julia Elena Goldmann

Einzelrezension
„Tue es oder tue es nicht. Es gibt kein Versuchen.“ – „Deine Wahrnehmung bestimmt deine Realität.“ – „Als ich euch verließ, war ich der Schüler, doch jetzt bin ich der Meister.“ Jeder, der sich als Fan der legendären ,Space Opera‘ bezeichnet, weiß diese Zitate zu verorten: Star Wars hat Kulturgeschichte geschrieben und tut es noch immer – auch dank einer unermesslichen Fangemeinde. Die aktuelle Monographie von Matthias Völcker (2016) zentriert die Bedeutung von George Lucas‘ Filmepos für die Identitätskonstruktion seiner Anhänger. Auf Basis von 25 Interviews mit Fans von sieben bis 46 Jahren ist der Göttinger Erziehungs- und Sozialwissenschaftler der Frage nachgegangen, wie die Inhalte der Filmreihe, Spin-offs und zugehörige Merchandising-Artikel in die jeweilige Lebenswelt integriert werden. Julia Elena Goldmann hat sich ins Universum der Studie begeben und ist ohne Schaltkreiskollaps zurückgekehrt, um im rkm-Journal darüber zu berichten. Mehr

Getagged mit: , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension, Rezensionen

Sammelrezension: Gesellschaftspolitische Themen und soziale Milieus im Tatort

Rezensiert von Carsten Heinze

Das Milieu im FernsehkrimiEinzelrezension
Manchmal ist man am Ende einer Tatort-Folge geneigt, diese mit der in die Jahre gekommenen Kulturindustrie-These von Theodor W. Adorno und Max Horkheimer und ihrer Ideologiekritik des Films und Fernsehens zu konfrontieren. Der Ansatz der Kritischen Theorie besagt bekanntlich, dass in den schematisierten wie wiederholenden Unterhaltungsformaten der Kulturindustrie aus kommerziellen Gründen die sozioökonomischen Lebensverhältnisse der Menschen in ihren Existenzweisen mit den Inhalten des Films und Fernsehens kurzgeschlossen und damit mit den äußeren Lebensumständen des Publikums identisch gemacht werden, womit beide Medienformate in ihrem Realismus an der “Verschleierung” gesellschaftlicher Herrschaftsbedingungen mitwirkten und das abendliche Amusement mit den Erfahrungen realer Existenz gleichsetzten. Mehr

Getagged mit: , , , , ,
Veröffentlicht unter Sammelrezension

Carsten Heinze, Stephan Moebius, Dieter Reicher (Hrsg.): Perspektiven der Filmsoziologie

Rezensiert von Oliver Dimbath

Einzelrezension
Dass die Filmsoziologie im Konzert soziologischer Betätigungsfelder zu Unrecht ein Mauerblümchendasein fristet, ist immer wieder festgestellt worden. Einer von mehreren denkbaren Gründen hierfür ist die Unübersichtlichkeit dieses Forschungsgebietes, sowohl im Hinblick auf seine theoretischen wie methodologischen Grundlagen als auch mit Blick auf mögliche Anknüpfungspunkte für andere Gebiete soziologischen Denkens. Ein weiteres Problem liegt im Fehlen wissenschaftsprofessioneller Strukturen wie einschlägiger Zeitschriften, Buchreihen, Arbeitskreise, Lehrstühle oder Studiengänge bis hin zum Ausweis konkreter außerwissenschaftlicher Verwendungsperspektiven. Das hier besprochene Werk leistet einen wertvollen Beitrag zur Linderung dieser Probleme, indem es Filmsoziolog(inn)en ein Forum bietet und einzelne Diskussionsstränge weiterführt. Allerdings ist es zugleich in mancher Hinsicht selbst Symptom der zurzeit festzustellenden Unübersichtlichkeit im Bereich der Filmsoziologie. Mehr

Getagged mit: , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension