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Marc Beise, Ulrich Schäfer: Deutschland digital

Rezensiert von Oliver Zöllner

Einzelrezension
Vielleicht lesen Sie diesen Text mit Hilfe eines Browsers, der in Deutschland entwickelt wurde und großen Wert auf Datenschutz legt. Vielleicht sind Sie Kunde eines deutschen Online-Unternehmens, das mit seinen Interessenten anders umgeht als seine amerikanischen Konkurrenten. Vielleicht bietet dieses Unternehmen auch innovative Produkte und Dienstleistungen an und hat sich auf diese Weise eine robuste Nische erwirtschaftet oder gar zum Marktführer entwickelt. Solche Möglichkeiten gebe es durchaus, legen Marc Beise und Ulrich Schäfer in ihrem Sachbuch Deutschland digital (2016) dar. Allerdings seien sich die Deutschen dieser Chance oft nicht recht bewusst: Zu schwer wiege die vermeintliche unternehmerische Übermacht des Silicon Valley und anderer US-amerikanischer Ideen-Produktionsstandorte. Doch die Zukunft könnte auch ganz anders aussehen, legen die beiden Wirtschaftsredakteure der Süddeutschen Zeitung auf rund 250 Seiten im Reportagestil dar. Mehr

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Lisa Mai, Judith Wilhelm: Ich weiß, wann Du online warst, Schatz

Rezensiert von Thomas Christian Bächle

Einzelrezension
Weil insbesondere pessimistische Deutungen mobiler Kommunikation große Bekanntheit erreichen, stellt jede ausgewogene Betrachtung mobiler und digitaler Medien in sozialen Kontexten willkommene Forschungsperspektiven bereit. So untersucht die Publikation Ich weiß, wann Du online warst, Schatz (2015) die Bedeutung der WhatsApp-Statusanzeigen für die Paarkommunikation in Nah- und Fernbeziehungen. Die Autorinnen Lisa Mai und Judith Wilhelm konzentrieren sich dadurch auf kommunikative Praktiken, die durch Instant Messaging-Dienste ermöglicht werden und neben einer ständigen Erreichbarkeit über das Merkmal zusätzlicher Kontextinformationen verfügen: Dazu zählen Angaben, ob der Kommunikationspartner „gerade online“ ist, eine Nachricht bereits zugestellt oder schon gelesen wurde. Vor allem in Paarbeziehungen, die sich durch eine hohe kommunikative Verfügbarkeit und Intensität auszeichnen, haben solche Informationen eine hohe Relevanz. Ob das auch für die vorliegende Studie zutrifft, hat Thomas Christian Bächle für das rkm-Journal untersucht. Mehr

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Christian Stöcker: Nerd Attack!

Rezensiert von Anna Maria Theis-Berglmair

Einzelrezension
Im April 2012 verstarb der Vater des bis heute am meisten verkauften Computers, des Commodore 64. Jack Tramiel hatte ihn im Jahre 1982 auf den Markt gebracht. Fragt man Studierende der heutigen Generation nach dem C 64, erntet man meist Unverständnis signalisierendes Kopfschütteln. Die Computerwelt von heute ist von anderen Namen und technischen Fähigkeiten geprägt als der wegen seiner Form auch als Brotkasten bezeichnete C 64, der den Massen erstmals Zugang zu einer neuen Technologie verschaffte, was ganz im Sinne seines Erfinders war. Denn bis Ende der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts waren Computer tatsächlich nur wenigen zugänglich, nicht nur im technischen, sondern auch im finanziellen wie im räumlichen Sinne. Mehr

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Jeff Kaye; Stephen Quinn: Funding Journalism in the Digital Age

Rezensiert von Lars Rinsdorf

Einzelrezension
Jeff Kaye und Stephen Quinn gehen in ihrem Buch einer Frage nach, mit der sich die gesamte Nachrichtenbranche intensiv beschäftigt: Wie lässt sich Journalismus in Zukunft finanzieren? Eine einfache Antwort darauf liefert auch dieser Band nicht, aber immerhin zwei wichtige Erkenntnisse: Jedes erfolgreiche Geschäftsmodell muss passgenau auf das journalistische Angebot zugeschnitten sein, das es finanzieren soll. Und kaum ein Angebot wird sich – wie bisher – auf eine Erlösquelle verlassen können. Wer sich auf die Suche nach dem Erfolgsrezept für seine eigene Redaktion macht, findet in dem Band zahlreiche Zutaten. Denn Kaye und Quinn stellen unterschiedlichste Finanzierungquellen vor – von Spenden über die Mikrofinanzierung bis zur Integration von E-Commerce-Elementen in journalistische Angebote. Zusätzlich setzen sie sich mit Innovationen bei klassischen Geschäftsmodellen wie der Anzeigenfinanzierung auseinander. Dabei geizen sie nicht mit Beispielen und Fallstudien, die meist aus dem anglo-amerikanischen Sprachraum stammen. Der in Teilen anekdotische Stil mit vielen Zitaten von Experten und Praktikern macht diese Übersicht zudem gut lesbar. Mehr

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