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Andreas Elter, Christian F. Trippe: Ausland

Rezensiert von Guido Keel

Einzelrezension
Obwohl man im Lokalen die journalistischen Tätigkeiten wohl am umfassendsten ausübt, der nationale Politjournalismus für das Publikum am relevantesten ist und der Sportjournalismus das größte Publikum hat – der Auslandsjournalismus gilt gemeinhin als Königsdisziplin des Journalismus. Eine Tätigkeit im Auslandressort oder gar als Korrespondent im Ausland erfolgt im Allgemeinen, wenn man ausreichend Erfahrung in anderen Ressorts und Themen gesammelt hat. Mehr

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Kefa Hamidi: Zwischen Information und Mission. Journalisten in Afghanistan

Rezensiert von Guido Keel

kefahamidi_zwischeninformationundmission_rkmEinzelrezension
Seit den 1970er-Jahren hat sich in der Journalismusforschung eine bestimmte Form von Berufsfeldstudien etabliert, die seither für zahlreiche Länder Anwendung fand: Zunächst werden dabei die gesellschaftlichen, normativen und organisatorischen Einflussfaktoren eines Landes analysiert, die die Situation des Journalismus und der Journalisten vor Ort prägen. In einem zweiten Schritt wird die Berufsgruppe anhand persönlicher Befragungen selbst untersucht, woran sich ein Vergleich der erhobenen Merkmale und Einstellungen mit ihrer Arbeit anschließt. Die vorliegende Veröffentlichung von Kefa Hamidi reiht sich in dieses Schema ein. In seiner Dissertation über Journalisten in Afghanistan untersucht er die gängigen Dimensionen zwischen Rollenselbstverständnis, Berufszufriedenheit und ethische Maßstäben und vergleicht das ermittelte Bild mit anderen Ländern. Mehr

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Tim Kukral: Arbeitsbedingungen freier Auslandskorrespondenten

Rezensiert von Julia Lönnendonker

TimKukral_Auslandskorrespondenten_coverEinzelrezension
Auslandskorrespondent – das klingt für viele angehende Journalisten nach prestigeträchtigem Traumberuf. Wie sehen aber – abseits festangestellter Korrespondentenstellen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk – die Arbeitsbedingungen freier Auslandskorrespondenten aus? Und wie hat sich ihre Situation im Zuge der Medienkrise und den dadurch bedingten ökonomischen Zwängen entwickelt? Profitieren sie gar vom Abbau fester Korrespondentenstellen, indem sie Lücken füllen, die zuvor von festangestellten Kollegen bedient wurden oder bekommen ,Freie’ ebenso zu spüren, dass die Ausgaben für die Auslandsberichterstattung generell zurückgefahren werden? Diese Forschungslücke will Tim Kukral mit seiner Master-Arbeit zu den Arbeitsbedingungen freier Auslandskorrespondenten schließen. Mehr

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Martin Sturmer: Afrika!

Rezensiert von Andrea Czepek

Afrika_onlineEinzelrezension
Wirtschaftlicher Aufschwung, eine wachsende Mittelschicht, neue Geschäftsmodelle dank weit verbreiteter mobiler Technologie – auch das ist Afrika. Warum bekommen wir in deutschsprachigen Nachrichtenmedien kaum etwas davon mit? Lutz Mükke hat 2009 in seinem umfangreichen Werk Journalisten der Finsternis herausgearbeitet, dass das deutsche Afrikabild nach wie vor von den negativen ‘K-Themen’ (Krisen, Kriege, Krankheiten, Korruption, Katastrophen) dominiert wird. Mükke hat auf die geringe Präsenz deutschsprachiger Korrespondentinnen und Korrespondenten in Afrika hingewiesen und die geringe Beachtung, die die Länder des Kontinents in deutschen Medien erhalten. Mehr

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Antje Robrecht (2010): “Diplomaten in Hemdsärmeln?”

Rezensiert von Sven Engesser

Einzelrezension
Antje Robrechts Arbeit Diplomaten in Hemdsärmeln? wurde 2009 vom Fachbereich Geschichte und Kulturwissenschaften der Universität Marburg als Dissertation angenommen. Die Untersuchung beschäftigt sich mit Auslandskorrespondenten als Akteuren in den deutsch-britischen Beziehungen von 1945 bis 1962. Damit ist sie am Schnittpunkt von Geschichts- und Kommunikationswissenschaft angesiedelt. Eine solche Ausrichtung birgt Chancen und Risiken zugleich. Einerseits kann die Arbeit vom Forschungsstand, den theoretischen Ansätzen und dem Methodenrepertoire zweier Disziplinen profitieren. Andererseits betrachten Vertreter beider Fächer die Arbeit naturgemäß aus der Perspektive ihrer Heimatdisziplin und legen in erster Linie die damit verbundenen Bewertungsmaßstäbe daran an. Dem kann sich auch der Verfasser dieser Rezension nicht entziehen, der mit der Kommunikationswissenschaft einem Fach angehört, dass in der Nachkriegszeit eine “sozialwissenschaftliche Wende” (Löblich 2010) vollzogen hat und heutzutage im Kern empirisch ausgerichtet ist. Mehr

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Stephan Weichert, Leif Kramp: Die Vorkämpfer

Rezensiert von Irmgard Wetzstein

Einzelrezension
Krisen- und Auslandsjournalismus werden in der Kommunikationswissenschaft vorwiegend inhaltsanalytisch hinterfragt, wobei hoch eskalierte Konflikte wie der Irak-Krieg 2003 oder der Libanon-Krieg 2006 im Zentrum des Interesses stehen. Die Notwendigkeit einer – möglichst zeitnahen – Reflexion konflikt- und krisenjournalistischer Medieninhalte ist in der Kommunikationsforschung unbestritten. Ebenso wesentlich ist es, AuslandsreporterInnen über ihr Selbstbild und ihre Praxis bzw. das Berufsfeld generell zu befragen, um eine konkrete Vorstellung über deren Tätigkeit und Tätigkeitsumfeld zu erhalten – ein bereits in der empirischen Planung sehr ambitioniertes Ziel, da KorrespondentInnen für zeitintensive Interviews oftmals nicht greifbar sind. Mehr

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Oliver Hahn, Julia Lönnendonker, Roland Schröder (Hrsg.): Deutsche Auslandskorrespondenten

Rezensiert von Lutz Mükke

Einzelrezension
In den ersten 50 Jahren der Bundes- republik Deutschland beschäftigten sich deutsche Kommunikations- und Medienwissenschaftler vor allem inhaltsanalytisch mit Auslands- berichterstattung. Wenn überhaupt dann wurde sich meist nur am Rande mit Strukturen und Kommunikatoren der Auslandsberichterstattung auseinandergesetzt. Gleiches gilt für die Theoriebildung in diesem Themenbereich. Im letzten Jahrzehnt begannen sich diese Forschungslücken ein wenig zu verkleinern. Hafez legte 2002 etwa seine Habilitationschrift Die politische Dimension der Auslands- berichterstattung vor, die versucht eine Matrix der theoretischen Diskurse zu erstellen; Junghanns und Hanitzsch lieferten 2006 empirische Daten zum “unbekannten Wesen” Auslands- korrespondent und eine Reihe von Fallstudien lieferten partielle Einblicke in Korrespondentenstandorte und Berichtsgebiete, so beispielsweise Siemes 2000; Lange 2003; Stamm 2006; Vogelreiter 2008; Mükke 2002, 2009 oder Renneberg 2010. Mehr

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Rainer Rother; Judith Prokasky (Hrsg.): Die Kamera als Waffe

Rezensiert von Ulrich Hägele

ROTHER_KameraEinzelrezension
Als der Vietnamkrieg 1973 seinem Ende entgegen ging, trugen auch die veröffentlichten Bilder zur Kriegsmüdigkeit der USA bei. Der Fotojournalist Ronald Haeberle etwa hatte 1968 die Kriegsverbrechen einer amerikanischen Einheit gegenüber den Bewohnern des Dorfes My Lai auf Farbfilm festgehalten. Die Weltöffentlichkeit war schockiert und in den USA kam es zu einer Wende in der öffentlichen Meinung, die schließlich mit zum Waffenstillstand führte. Die Freizügigkeit der Reporter in Vietnam ging auf die Erfahrungen aus dem Zweiten Weltkrieg zurück: Die Johnson-Administration wollte den totalitären Mechanismen der Propaganda nunmehr eine demokratisch offene Berichterstattung entgegensetzen – in den Jahren danach reglementierten die Militärs unter dem Stichwort ‘Embedded Journalists’ rasch wieder die journalistische Arbeit. Mehr

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Lutz Mükke: Journalisten der Finsternis

Rezensiert von Andrea Czepek

Einzelrezension
Krisen, Kriege, Krankheiten, Korruption, Kriminalität und Katastrophen, – die “großen K” dominieren nach wie vor die Themen, über die in Deutschland aus Afrika berichtet wird. Dass Afrika in der deutschen Medienberichterstattung marginalisiert und, wenn überhaupt, negativ dargestellt wird, ist lange bekannt. Umso erschütternder ist es, wenn Lutz Mükke in seiner Studie feststellt, dass sich die Vernachlässigung Afrikas in den letzten zwei Jahrzehnten eher verschärft als verbessert hat. Nach dem Ende des Kalten Krieges sei das Interesse an Afrika noch geringer geworden; Verlage und Sendeanstalten haben massiv Korrespondentenbüros und –stellen abgebaut. Mehr

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