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Sabine Wettig: Imagination im Erkenntnisprozess

Rezensiert von Jens Bonnemann

Einzelrezension
Wettig will einerseits zeigen, dass die Imagination eine konstitutive Funktion im menschlichen Erkenntnisprozess einnimmt, andererseits untersucht sie den Einfluss der Bildmedien auf das individuelle Vermögen zur Hervorbringung von Bildern. Die letzte Aufgabe ist für Wettig “eine der größten Herausforderungen” der Mediengeschichte. Das erste Kapitel bietet einen philosophiegeschichtlichen Überblick über die maßgeblichen Theorien zur Einbildungskraft von Aristoteles bis in die Gegenwart und ergreift Partei für jene Ansätze, die die Notwendigkeit der Imagination für die Erkenntnis geltend machen. Dieses Kapitel ist viel ausführlicher, als es für seine Funktion in der Gesamtkonzeption von Wettigs Arbeit eigentlich nötig wäre. Die Beschränkung auf einige wenige Autoren hätte möglicherweise zu mehr Präzision geführt und ein höheres Maß an argumentativer Auseinandersetzung erlaubt. Mehr

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Astrid Blome, Holger Böning (Hrsg.): Presse und Geschichte

Rezensiert von Markus Behmer

blome&böning2008Einzelrezension
Presse und Geschichte – Neue Beiträge heißt eine von Mitarbeitern des Instituts für Deutsche Presseforschung an der Universität Bremen herausgegebene Buchreihe, in der bislang in knapp einem Jahrzehnt bereits 43 Titel erschienen sind. Unter dem Titel Presse und Geschichte sind auch schon 1977 und 1987 zwei Bände in der Vorgängerreihe “Studien zur Publizistik” veröffentlicht worden. Beide vereinten “Beiträge zur historischen Kommunikationsforschung” und beide gehören immer noch zur Standardliteratur der Pressegeschichtsschreibung, setzten Maßstäbe insbesondere hinsichtlich der Beschreibung des Forschungsstandes zum frühen Druckwesen. Nun liegt wieder ein Reader zu Presse und Geschichte vor, wieder aus Bremen. Mehr

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Bernard Stiegler: Die Logik der Sorge

Rezensiert von Matthias Karmasin

stiegler2008Einzelrezension
Der Text ist ein – in französischer Tradition – provokant formulierter Essay. Susanne Baghestani, die die Kapitel eins bis sechs der französischen Originalsausgabe, die den vorliegenden Band bilden, übersetzt hat, hat gute Arbeit geleistet. Das Buch ist gut lesbar und spiegelt doch den speziellen Zugang des Autors wider. Allein sein deutscher Titel wird dem eigentlichen Anliegen Stieglers nicht ganz gerecht. (Schade, dass der Suhrkamp Verlag im Falle der jüngst erschienenen Zweitauflage keinen angemesseneren Untertitel gewählt hat.) Im Original heißt das Buch Prendre Soin. De la jeunesse et des génerations. Und genau darum geht es Stiegler auch: um das Verschwinden der Kindheit, um das Verhältnis von Kindern und Erwachsenen, um den Generationenvertrag, der auch die Erziehung und die Fürsorge beinhaltet, um die Möglichkeiten der Übernahme von Verantwortung und um die Frage, inwieweit die Medialisierung und Technisierung der Lebenswelt all diese Verhältnisse verändert hat. Mehr

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