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Sammelrezension Vertrauen und Journalismus

Rezensiert von Beatrice Dernbach

Sammelrezension

Vertrauen ist eines der Buzzwords in der öffentlichen Kommunikation der vergangenen Jahre. Vertrauen Menschen in Krisenzeiten der Wissenschaft wie es der Wissenschaftsbarometer von Wissenschaft im Dialog belegt, so genießen Politiker und Journalisten nicht viel davon (wie es der Trust Barometer des Unternehmens Edelman jährlich zeigt). Letzteres messen unter anderem die Wissenschaftler der Universität Mainz, mit insgesamt doch eher beruhigenden Erkenntnissen für die Branche. Das Vertrauen in (!) Journalismus wird in der empirischen Forschung häufig und noch immer mit Medienvertrauen gleichgesetzt, obwohl es nicht das Gleiche ist. Mehr

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Kontroverse Auffassungen vom Journalismus

Rezensiert von Horst Pöttker

Sammelrezension

“Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit Bedürfnissen und dem Verhalten des Publikums auf der einen und den Zwängen und Möglichkeiten des Journalismus auf der anderen Seite. Sein wichtigstes Anliegen ist: Beide Seiten sollten sich nicht als Gegner verstehen, sondern als Partner, die ein gemeinsames Ziel verfolgen. Idealerweise jenes, das Leben für den Einzelnen und das Zusammenleben in der Gesellschaft ein kleines bisschen besser zu machen.” So steht es in Alexandra Borchardts Einleitung unter der Überschrift “Ein tiefer Graben. Der Journalismus und sein Publikum”. Das klingt wohltuend. Wer wollte nicht Gräben zwischen Menschen überbrücken und die Welt besser machen. Dennoch ist es nicht selbstverständlich, zumal, was den Journalistenberuf betrifft. Mehr

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Skandalös! – Sammelrezension zur Skandalforschung

Rezensiert von Stefan Geiß

Sammelrezension
Die beiden vorliegenden Bände teilen mehr als nur den ungefähren Themenbereich der Skandalforschung. Beide setzen an entscheidenden Forschungslücken an.

Inga Oelrichs verlässt die eingefahrene Schiene der Fallstudien, beobachtet stattdessen die Berichterstattung von Süddeutscher Zeitung, Bild und Kölner Stadt-Anzeiger über ein ganzes Jahr hinweg und extrahiert eine Liste von Fällen, die zentrale Merkmale des unscharfen Skandalbegriffs erfüllen. Aus dieser Liste zieht sie dann 32 Fälle für die genauere inhaltsanalytische Untersuchung. Diese Vorgehensweise ist zwar nicht ganz neu, aber dennoch keineswegs typisch für Skandalstudien. Daraus ergibt sich ein größeres Potential für verallgemeinerbare Befunde.

André Haller, Hendrik Michael und Martin Kraus geben einen Band heraus, der sich Internationalisierung und, insbesondere, Interdisziplinarität auf die Fahnen geschrieben hat und dieses Programm mit dem Begriff “Scandalogy“ versieht. Die gegenseitige Unkenntnis oder das gegenseitige Ignorieren der Erkenntnisse in angrenzenden Fächern, die sich mit demselben gesellschaftlichen Phänomen (in diesem Fall eben: dem “Skandal“) beschäftigen, ist sicher ein bedauerlicher Zustand, der in der Skandalforschung vermutlich noch stärker zutage tritt als bei vielen anderen Phänomenen. Der programmatische Titel Scandalogy scheint die “Gründung“ einer eigenen Disziplin als Ausweg anzubieten – was vielleicht nicht ganz so radikal gemeint ist wie es sich im ersten Moment anhört. Mehr

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Medienbildung in Zeiten der Digitalisierung

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

Sammelrezension
Mindestens seit 2016 wird hierzulande über digitale Bildung – als Voraussetzung und/oder als Folge der allgemeinen Digitalisierung – diskutiert, postuliert oder auch geklagt. Doch – recht besehen – ist nach wie vor unklar oder umstritten, was und wie über die IT-Technologien und mit ihnen gelernt werden soll. Die einen – vorwiegend aus pädagogischer Sicht – versichern, dass sich Bildung (und Erziehung) stets den jeweiligen gesellschaftlichen, technischen, kulturellen und sozialen Gegebenheiten stellen, für sie qualifizieren und auch vor deren Auswüchsen und Fehlentwicklungen das Individuum ein wenig schützen muss. Die anderen lassen sich von den neuen Technologien vorderhand faszinieren, fordern adäquate Infrastrukturen und Hardware, modernste Software und Programme (die im Bildungssektor noch weitgehend fehlen) sowie gründliche Qualifizierung des Lehrpersonals. Wie weit sie sich dabei von technischen Sachzwängen und vom Markt instrumentalisieren lassen, bleibt wie bei früheren ähnlichen Phasen weitgehend unbedacht und unerörtert. In manchen der IT-Pionierländer wird längst vor Überanpassungen und Risiken gewarnt, mindestens bedachtsame Implementierung geplant und verfolgt. Mehr

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Shitstorms, Trolle, Online-Bashing – Kommunikationsverhalten im Web

Rezensiert von Katharina Lobinger und Rebecca Venema

Sammelrezension
Ingrid Brodnig ist eine österreichische Journalistin und Autorin, die sich – u. a. in ihrer Kolumne im Nachrichtenmagazin profil – regelmäßig mit “Netzthemen” auseinandersetzt. Ihr neues Sachbuch trägt den Titel Hass im Netz und ordnet sich damit quasi automatisch in die höchst aktuelle Debatte um hitzig vorgebrachte Labels wie Hate Speech, Hetze im Netz und Lügenpresse ein. Was an diesem Buch jedoch anders und deshalb besonders erfreulich ist, lässt sich bereits am Untertitel ablesen. Dieser lautet Was wir gegen Hetze, Mobbing und Lügen tun können. Mehr

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Asterix und andere Superhelden:
Die Reclam-Reihe 100 Seiten

Rezensiert von Martin Gehr

Sammelrezension
Der Reclam-Verlag ist für die Kompaktheit seiner Publikationen bekannt, was vor allem auf die Größe der Bücher zutrifft. Die Universal-Bibliothek mit ihren Dramen, Gedichtbänden, Romanklassikern und Sekundärliteratur existiert seit 150 Jahren und umfasst mittlerweile 3000 Titel. Nun hat der Reclam-Verlag eine neue Reihe ins Leben gerufen, die ebenfalls durch Bündigkeit punkten soll: Sie heißt 100 Seiten und liefert in diesem Umfang Einführungen zu gesellschaftsrelevanten Themen, die vielfach als mediale Produkte oder Personen zu definieren sind und denen ein Kultstatus nachgesagt wird. Dazu gehören u.a. „Twin Peaks“ und „Gilmore Girls“, aber auch „Bud Spencer“ und „David Bowie“. Das rkm-Journal hat sich zwei Bände der Reihe vorgeknöpft, die dem Comic-Universum entsprungen sind: Asterix. 100 Seiten und Superhelden. 100 Seiten.Mehr

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Sammelrezension Social Media und Öffentlichkeiten

Rezensiert von Ricarda Drüeke

SocialManiaSammelrezension
Der Öffentlichkeitsbegriff hat mit dem Internet eine Revitalisierung erfahren. Das zeigen die kontinuierlich und in großer Zahl erscheinenden Veröffentlichungen zum Thema. Immer selbstverständlicher wird dabei auf “Öffentlichkeiten” im Plural verwiesen, da angesichts der digitalen Veränderungen kaum noch von dem Ideal einer einzigen Öffentlichkeit – der liberalen bürgerlichen Öffentlichkeit im Sinne von Habermas – ausgegangen werden kann. Eine Diskussion – und dies wird häufig angesichts der Euphorie um Internetöffentlichkeiten vergessen –, die in der sozialen Bewegungsforschung und der feministischen Theorie schon seit Jahrzehnten geführt wird. Die beiden im Folgenden besprochenen Sammelbände, die bei UVK bzw. im Franz Steiner Verlag erschienen sind, gehen auf Tagungen zum Thema Öffentlichkeit und Internet zurück. Beide Sammelbände widmen sich den Veränderungen von Öffentlichkeiten durch Digitalisierung und Privatisierung und diskutieren die neuen Formen von Kommunikation und Interaktion vor dem Hintergrund politischer und sozialer Rahmenbedingungen. Beide Sammelbände wurden von Medien- bzw. Kommunikationswissenschaftler_innen herausgegeben und versammeln in erster Linie Beiträge aus diesen beiden Disziplinen. Mehr

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Historischer Fotojournalismus

Rezensiert von Patrick Rössler

Rasende ReporterSammelrezension
Zwei gewichtige Bücher, zwei bildgewaltige Bände. Zweimal Bildmedien der Zwischenkriegszeit, und zweimal die Ergebnisse großangelegter Forschungsprojekte: Das eine, DFG-gefördert, zum “Blick von unten” aus Sicht der proletarischen Fotografie; das andere aus Mitteln des österreichischen Pendants (Austrian Science Fund) zum Verhältnis von Presse, Fotografie und Gesellschaft in der Alpenrepublik. Und jedes für sich ein Meilenstein der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der visuellen Kommunikation aus historischer Perspektive, Referenzwerke für jedes einschlägige Bücheregal. Dazu noch ein eher akademisch angelegter Band, der ebenfalls für sich reklamiert, eine (aber sicher nicht die) Geschichte des Fotojournalismus zu schreiben: Die Auseinandersetzung mit jenem “iconic turn”, den auch die zunehmende Verbreitung von Medienbildern im 20. Jahrhundert auslöste, hat derzeit zweifellos Konjunktur. Mehr

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Johannes Angermuller, Martin Nonhoff, Eva Herschinger et al. (Hrsg.): Diskursforschung

Rezensiert von Siegfried Jäger

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Das hier vorgelegte umfängliche Handbuch Diskursforschung stellt die erste Veröffentlichung der Reihe DiskursNetz im transcript Verlag dar, die von Johannes Angermuller, Eva Herschinger, Feliccitas Macgilchrist, Martin Nonhoff, Martin Reisigl, Juliette Wedl, Daniel Wrana und Alexander Ziem betreut wird. Diese zumeist sehr jungen Autorinnen und Autoren sind Mitglieder eines Gemeinschaftsprojekts von Forschenden aus den unterschiedlichsten geistes- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen vornehmlich aus Deutschland, die sich mit dem Thema Diskurs im weitesten Sinne befassen. Mehr

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Sammelrezension: Gesellschaftspolitische Themen und soziale Milieus im Tatort

Rezensiert von Carsten Heinze

Das Milieu im FernsehkrimiSammelrezension
Manchmal ist man am Ende einer Tatort-Folge geneigt, diese mit der in die Jahre gekommenen Kulturindustrie-These von Theodor W. Adorno und Max Horkheimer und ihrer Ideologiekritik des Films und Fernsehens zu konfrontieren. Der Ansatz der Kritischen Theorie besagt bekanntlich, dass in den schematisierten wie wiederholenden Unterhaltungsformaten der Kulturindustrie aus kommerziellen Gründen die sozioökonomischen Lebensverhältnisse der Menschen in ihren Existenzweisen mit den Inhalten des Films und Fernsehens kurzgeschlossen und damit mit den äußeren Lebensumständen des Publikums identisch gemacht werden, womit beide Medienformate in ihrem Realismus an der “Verschleierung” gesellschaftlicher Herrschaftsbedingungen mitwirkten und das abendliche Amusement mit den Erfahrungen realer Existenz gleichsetzten. Mehr

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