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Bertram Scheufele, Ines Engelmann: Empirische Kommunikationsforschung

Rezensiert von Torsten Maurer

Einzelrezension
Seit Einführung der Bachelor-Studiengänge ist in der Kommunikations- wissenschaft ein rasanter Zuwachs an neuen Lehrbüchern zu verzeichnen, die es sich explizit zum Ziel gesetzt haben, auf die veränderten Anforderungen der Studienanfänger einzugehen. Das Lehrbuch von Bertram Scheufele und Ines Engelmann liefert für Studierende ohne Vorkenntnisse einen ersten Überblick über die empirische Kommunikationsforschung, der nach Aussage der Autoren verständlich das Basiswissen vermitteln soll, ohne den wissenschaftlichen Anspruch zu vernachlässigen. Das Buch weist den klassischen, am Forschungsprozess orientierten Aufbau von Lehrbüchern in diesem Feld auf. Zunächst wird dabei in Kapitel 1 auf die wissenschaftstheoretischen Grundlagen, den Forschungsprozess (bei dem die theoretische Anbindung der empirischen Untersuchung etwas zu kurz kommt), wissenschaftliche Begriffsarbeit und das Messen eingegangen. Kapitel 2 widmet sich der Stichprobenbildung, wobei einleitend ausführlicher auf das Schätzen und Testen eingegangen wird. Die Ausführungen sind an dieser Stelle natürlich richtig verortet, jedoch hätte in Anbetracht der avisierten Zielgruppe noch verständlicher vermittelt werden können, warum dem Schätzen und Testen im Zusammenhang mit der Stichprobenbildung zentrale Bedeutung zukommt. Mehr

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Thomas Petersen, Clemens Schwender (Hrsg.): Visuelle Stereotype

Rezensiert von Thomas Knieper

Einzelrezension
Die Fachgruppe “Visuelle Kommunikation” in der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikations- wissenschaft wurde im Jahr 2000 gegründet. Der vorliegende Tagungsband der Fachgruppe ist bereits der fünfte, der im Herbert von Halem Verlag herausgegeben wurde. Thematisch widmet sich die Publikation visuellen Stereotypen und beinhaltet neben der Einleitung elf Beiträge, die unterschiedliche Sichtweisen auf das anspruchsvolle und interessante Thema aufbereiten. Obwohl die Beiträge von Qualität und Perspektive sehr heterogen sind, gelingt es den beiden Herausgebern Petersen und Schwender dem Band eine klare, viergliedrige Struktur zu geben: Stereotype in der politischen Propaganda, visuelle Stereotype bei der Darstellung gesellschaftlicher Gruppen in den Medien, Wirkungsmechanismus und –potenziale sowie methodische Ansätze zur Analyse von Bildinhalten und Bildwirkung. Mehr

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Ben Bachmair (Hrsg.): Medienbildung in neuen Kulturräumen

Rezensiert von Christian Zange

Einzelrezension
Das Sammelwerk Medienbildung in neuen Kulturräumen vereint 23 wissenschaft- liche Texte aus der britischen und deutschen Diskussion zu Medien- kompetenz, Medienbildung und Lernen mit neuen Medien. Durch die Texte ziehen sich eine Reihe von Kernthesen: (a) Medien haben sich zur vierten Sozialisationsinstanz entwickelt und müssen schon alleine deshalb im Rahmen pädagogischer Interventionen berücksichtigt werden; (b) die vielzitierte Medienkompetenz (vgl. Baacke 1996) ist nur ein Teilbereich medienpädagogischer Arbeit. Medienbildung geht einen Schritt weiter, in dem es nicht allein darum geht, kompetent mit Medien umzugehen. Medien werden vielmehr zentraler Bestandteil der Bildung selbst. Eine Frage an die Medienpädagogik lautet deshalb: Wie können Medien möglichst optimal im Rahmen der Bildung eingesetzt werden; (c) Durch den Einsatz neuer Medien bilden sich neue Kommunikations- räume und damit neue Kultur- und Lernräume heraus. Durch die Allgegenwärtigkeit der neuen Medien eröffnet sich in diesen Räumen vielfach die Chance, informelles und formelles Lernen zu verbinden. Mehr

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Reinhold Fuhrberg: PR-Beratung

Rezensiert von Joachim Preusse

Einzelrezension
Das Thema Beratung spielt in der kommunikationswissenschaftlichen PR-Forschung insgesamt nur eine Nebenrolle. Gleichwohl werden erste Theoriebeiträge entwickelt und empirische Studien zum Thema verfasst (vgl. zuletzt die Beiträge in Röttger/Zielmann 2009). Eine weitere Verkleinerung der Forschungslücke gelingt Reinhold Fuhrberg mit seiner Dissertationsschrift PR-Beratung. Qualitative Analyse der Zusammenarbeit zwischen PR-Agenturen und Kunden. Der Autor war über zehn Jahre selbst als PR-Berater tätig und lehrt seit 2004 an der FH Osnabrück Kommunikationsmanagement. Inspiriert ist die Studie durch Fuhrbergs ambivalente Praxiserfahrungen als PR-Berater, die im partiellen Widerspruch zur normativ-idealtypischen Beratungspraxis standen, wie sie insbesondere von Berufsverbänden propagiert wird. Fuhrberg verfolgt das Ziel, “Einblick in die Bewertungs- und Entscheidungsprozesse innerhalb der Agentur-Kunden-Zusammenarbeit [zu] geben” und die Frage zu beantworten, “wie die PR-Berater sowie die Auftrag gebenden Kunden die Ziele, den Arbeitsprozess (Interaktion) sowie die Ergebnisse von PR-Beratung aus ihren jeweiligen Perspektiven bewerten und welche Konsequenzen dies für ihre Handlungen hat.” Mehr

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Dominik Bartoschek, Volker Wolff: Vorsicht Schleichwerbung!

Rezensiert von Barbara Baerns

Einzelrezension
Zum Grundsatz der Trennung von redaktionellem Text und Anzeigen in den Printmedien existieren jetzt drei verschiedene Handreichungen. Der Deutsche Journalistenverband (DJV), erstens, hat 2007 die Broschüre Journalismus und Werbung – Plädoyer für die strikte Trennung zwischen Redaktion und Reklame vorgelegt. Sie dokumentiert und erläutert die Kodizes und Richtlinien der Berufsorganisationen, Richtlinien einzelner Medienhäuser, den Schweizer Code of Conduct und den Verhaltenskodex für Journalisten und Medien der Internationalen Journalisten-Föderation (IJF) in Brüssel. Der Deutsche Presserat, zweitens, stellte Ende 2009 seinen Praxis-Leitfaden zu Ziffer 7 Pressekodex ins Netz. Mithilfe ausgewählter Entscheidungen des Deutschen Presserats untermauert er die Richtlinien Ziffer 7.1 (Trennung von redaktionellem Text und Anzeigen), 7.2 (Schleichwerbung) und 7.3 (Sonderveröffentlichungen), ausgenommen Ziffer 7.4 (Wirtschafts- und Finanzmarktberichterstattung), wozu noch keine Beschwerde eingegangen war. 2010 kommt, drittens, der Band von Dominik Bartoschek, freier Journalist, und Volker Wolff, Universitäts- professor für Printjournalismus am Journalistischen Seminar der Universität Mainz, hinzu. Dieser Text orientiert sich am problembezogenen Schlagwort. Mehr

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Hermann Sturm: Denkmal & Nachbild

Rezensiert von Ingrid Scheurmann

Einzelrezension
Auf 231 Seiten unternimmt Hermann Sturm eine bilderreiche Recherche künstlerischer “Manifestationen gesellschaftlichen Erinnerns” als tour d’horizont durch die Kunstgeschichte des ebenso geschichts- wie denkmal- trächtigen 19. Jahrhunderts und das Spuren- und Erinnerung suchende 20. Jahrhundert, um seine 1979 erstmals publizierten Überlegungen zur Bildhaftigkeit des Erinnerns und dessen Verzeichnungen an Beispielen vornehmlich aus der französischen, deutschen und US-amerikanischen Kunstgeschichte zu erhärten. Dabei suggeriert der Titel eine Theorie zu Ästhetik und Ästhetisierung des Erinnerns, die das Buch indes nicht offeriert. Sturm unterbreitet seinen Lesern stattdessen ein gewaltiges Tableau von mehr oder weniger detailliert beschriebenen Beispielen, von Gemälden und Grafiken, von gewollten und ungewollten Denkmalen, Erinnerungsorten, Mahn- und Gedenkstätten, die zunächst nicht mehr verbindet als die allen gemeinsame Funktion, an ein Ereignis, eine Person oder Epoche zu erinnern. Das gilt bekanntlich für viele Kunstwerke ebenso wie für Denkmale als bauliche Zeugnisse der Geschichte. Mehr

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Harald Bader (Hrsg.): Reim und Revolution

Rezensiert von Rudolf Brandmeyer

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Das europäische Revolutionsjahr 1848 hat im deutschsprachigen Bereich keine große politische Lyrik hervorgebracht. Entsprechend gering ist das Interesse der Forschung; es gilt eher den Gedichtbänden der Heine, Herwegh, Hoffmann, Grün, Freiligrath und Dingelstedt, die alle vor der Märzrevolution erschienen sind. Umso erfreulicher ist es, dass mit der anzuzeigenden Anthologie deutscher Zeitungsgedichte der Jahre 1848-1850 eine Spielart und ein kaum beachteter Zeitraum politischer Lyrik neu in den Blick gerät: In diesen Gedichten kommentieren und interpretieren literarisch ambitionierte Zeitungsleser das jeweils aktuelle Revolutionsgeschehen. Der heutige Leser rückt also mit diesen Texten nahe heran an die revolutionären Ereignisse bzw. an ihre literarisch mehr oder minder anspruchsvoll gefilterten Verarbeitung. “Die poetische Kraft dieser 100 Gedichte ist sehr unterschiedlich. Manches ist banal, manches weise, manches so plastisch, dass sich der interessierte Leser als Augenzeuge wähnen darf”. Mehr

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ALM Programmbericht Fernsehen in Deutschland 2009: Programmforschung und Programmdiskurs

Rezensiert von Max Ruppert

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Seit 1998 betreiben die Landes- medienanstalten eine kontinuierliche Programmforschung des deutschen Fernsehmarkts. Das bedeutet: seit gut zehn Jahren wird eine ausführliche Inhaltsanalyse an zwei Stichproben- wochen im Frühjahr und Herbst jedes Jahres durchgeführt, sowie eine intensive Auswertung der Datenbanken der Arbeitsgemeinschaft der Landesmedien- anstalten (ALM) und der GfK-Daten. Im Fokus dabei sind die acht meistgesehenen Programme ARD, ZDF, RTL, VOX, RTLII, Sat.1, ProSieben und kabel eins. Der Bericht Fernsehen in Deutschland 2009 ist dabei besonders interessant, weil inzwischen Zeitreihen über gut 10 Jahre hinweg betrachtet werden können. Mehr

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Matthias Bauer, Christoph Ernst: Diagrammatik

Rezensiert von Sybille Krämer

Einzelrezension
Im Sog des iconic turn, angesiedelt im Umfeld der Entstehung einer Bildwissenschaft einerseits sowie der Anerkennung einer Erkenntnisfunktion des Visuellen andererseits, hat sich ein interdisziplinäres Forschungsfeld auskristallisiert, dessen Charakterisierung nun erstmals als deutschsprachige Monographie vorliegt. Es geht um die Diagrammatik, die von den Autoren Matthias Bauer und Christoph Ernst als ein kultur- und medienwissenschaftliches Forschungsfeld eingeführt wird. Methodisch sollen Phänomenologie und Semiotik versöhnt werden; im Resultat entsteht eine pragmatisch orientierte Theorie der Diagrammatik unter besonderer Berücksichtigung ihrer epistemischen Rolle. Kaum ein anderes Werk auf diesem Feld verbindet einen grundlagentheoretischen Anspruch mit der Ausbreitung solcher Materialfülle sowie der Rezeption, aber auch Zusammenführung solcher Vielzahl verarbeiteter Autoren. Doch wie zumeist: diese Fülle hat auch ihren Preis. Die Mannigfaltigkeit der Phänomene und Positionen sowie eine nicht zu verleugnende Willkürlichkeit in der Auswahl und Deutung derjenigen Autoren, die sich in die Ahnenreihe diagrammatischer Vorarbeiter einreihen dürfen oder als deren aktuelle Forschungsrichtung gelten können, drohen das Projekt in seinem Gegenstand ausufern zu lassen und in seiner ‘Botschaft’ etwas zu verwässern. Mehr

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Bernd Stiegler (Hrsg.): Texte zur Theorie der Fotografie

Rezensiert von Carolin Artz

Einzelrezension
Die Frage, ob es eine Theorie der Fotografie gibt und wie eine solche Theorie aussehen könnte, ist vielfach diskutiert worden. Mit der von ihm herausgegebenen Anthologie gibt Bernd Stiegler, Professor für neuere deutsche Literatur an der Universität Konstanz, keine Antwort auf diese Frage. Stattdessen begegnet er der “unüberschaubaren Vielfalt von Texten und Ansätzen” mit einer Kategorisierung in sechs Themenfelder, die er als wiederkehrende Motive fototheoretischer Auseinandersetzungen ausmacht. Unter jeder der sechs Kategorien subsumiert er einige von ihm als wesentlich charakterisierte Texte und trägt somit zu einer fototheoretischen Kanonbildung beziehungsweise -festigung bei. Jedem der sechs Themenblöcke – Fotografie und das Reale, Fotografie und Indexikalität, Fotografie und Kunst, Fotografie und Wahrnehmung, Fotografie und Gesellschaft sowie Fotografie im digitalen Zeitalter – stellt Stiegler einen kurzen, einleitenden Text voran, der das Thema vertieft und die Auswahl der Texte begründet. Mehr

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