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Bernhard Irrgang: Internetethik

Rezensiert von Ricarda Drüeke

Einzelrezension
Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema Medienethik, in der die Notwendigkeit ethischer Reflexionen der Auswirkungen von Medien erörtert wird, gibt es bereits seit einigen Jahren. Ein relativ neues wissenschaftliches Feld hingegen ist die Internetethik. Gleichwohl erscheint sie angesichts der zunehmenden gesellschaftlichen Durchdringung mit Informations- und Kommunikationstechnologien, insbesondere des Internets, notwendiger denn je. Der Dresdner Technikphilosoph Bernhard Irrgang nimmt sich in seiner neuesten Monographie Internetethik. Philosophische Versuche zur Kommunikationskultur im Informationszeitalter dieses aktuell diskutierten Feldes an. Die Internetethik sei eigentlich, so Irrgang, ein “dynamisches Randgebiet” der Medienethik, dazu kämen jedoch eigene ethisch relevante Probleme. Diese kreisen insbesondere um Aspekte wie Unterhaltung, Neuartigkeit und Sensation. Die philosophischen Versuche zur Kommunikationskultur im Informationszeitalter umfassen fünf Kapitel, die eine umfassende Diskussion verschiedener Bereiche, wie z. B. eine Auseinandersetzung mit der technischen Basis des Internets bis hin zum Internet der Dinge, bieten. Die Auswahl der behandelten Themen orientiert sich an aktuell diskutierten Aspekten des Internets. Mehr

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Jörg Requate (Hrsg.): Das 19. Jahrhundert als Mediengesellschaft

Rezensiert von Gunter Reus

Einzelrezension
Der Titel ist sprachlich verunglückt – der Sammelband selbst aber durchaus ein Glücksfall für die Kommunikations- wie für die Medienwissenschaft. Für die Kommunikationswissenschaft, weil sie kulturelle Entwicklungslinien in ihrer Datenfixiertheit von sich aus nur selten nachzeichnen mag. In diesem Buch können Mediennutzungsforscher deshalb etwas lernen, zum Beispiel über die einst massenhaft verbreiteten Lichtbilder-Projektionen zur “sozialen Frage” (Ludwig Vogl-Bienek, Trier) oder das “Panorama als nationalen Erlebnisraum” nach 1870/71 (der Münsteraner Historiker Frank Becker). Für eher textanalytisch arbeitende Medienwissenschaftler wiederum ist dieses Buch ein Gewinn, weil es ihre Hermeneutik konsequent historisch (und damit empirisch) erdet. Mehr

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Seref Ates: Deutsch-türkische Medienbeziehungen

Rezensiert von Cigdem Bozdağ

Einzelrezension
Seref Ates beschäftigt sich mit der Entwicklung deutschtürkischer Medienbeziehungen von 1999 bis 2009, indem er verschiedene Fallstudien um das Thema darstellt. Im 2. und 3. Kapitel des Buches werden zwei inhaltsanalytische Untersuchungen der deutschen und türkischen Presse hinsichtlich jeweils ihres Deutschlandbilds und Türkeibilds dargestellt. Das Kapitel 4 stellt ausgewählte Medieninhalte aus der Türkei dar, die sich mit ‘den Deutschen’ bzw. mit Deutschland beschäftigen. Kapitel 5 und 6 analysieren die Entwicklung des Internets in der Türkei und die Internetnutzung von Deutschtürken in Bezug auf türkische Inhalte. Kapitel 7 vergleicht den Umgang der deutschen und türkischen Medien mit den politischen Ereignissen nach dem 11. September. Im Kapitel 8 wird argumentiert, dass Migrantinnen und Migranten in Deutschland insbesondere nach dem 11. September nicht mehr als ethnische Minderheiten sondern zunehmend als Muslime bzw. Terroristen dargestellt werden. Im Kapitel 9 wird die in Köln im Jahre 2008 gehaltene Rede vom türkischen Premierminister Erdogan analysiert. Das letzte Kapitel fasst vornehmlich die Entwicklungen in der türkischen Presse in Deutschland nach 2000 zusammen. Mehr

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Patrick Rademacher: Politische Inhalte im Internet

Rezensiert von Ulrike Klinger

Einzelrezension
Patrick Rademacher hat eine ebenso aktuelle wie spannende und methodisch herausfordernde Frage gestellt: Welche Bedeutung kommt dem Internet in der Politikvermittlung zu und welche Rolle spielen dabei die Anbieter und Nutzer politischer Informationen? Er verfolgt das Ziel, nicht eine Detailbetrachtung, sondern ein Gesamtbild der verschiedenen beteiligten Akteure unter Einbezug unterschiedlicher Perspektiven abzuliefern. Da sich ein solcher Anspruch kaum realisieren lässt, wird wenig später verständlicherweise doch konkretisiert: zwei Schweizer Volksabstimmungen (Unternehmensteuerreform II und Einbürgerungsinitiative, beide 2008) werden für die empirische Untersuchung herangezogen. Mehr

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Michael Harnischmacher: Journalistenausbildung im Umbruch

Rezensiert von Beatrice Dernbach

Einzelrezension
Das Buch von Michael Harnischmacher – als Dissertation verfasst und für die Veröffentlichung offensichtlich nicht überarbeitet, zum Beispiel im Sinne von gestrafft – ist kein großer wissenschaftlicher Wurf. Und es birgt auch nichts wirklich Überraschendes. Aber – und hier unterscheidet sich die Meinung der Rezensentin von anderen – die Auseinandersetzung mit der Journalistenausbildung in Deutschland im Vergleich zu den USA sollte jeder, der mit diesem Gebiet zu tun hat, zur Kenntnis nehmen – Ausbilder in Hochschulen und Medienorganisationen, Journalisten aller Art und solche, die ‘was mit Medien machen’ wollen. Mehr

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Thomas Roessing: Öffentliche Meinung

Rezensiert von Brigitte Huber

Einzelrezension
1989 wurde Elisabeth Noelle-Neumanns Buch mit dem Titel Öffentliche Meinung: die Entdeckung der Schweigespirale veröffentlicht. 20 Jahre später erscheint ein Buch mit fast identem Titel, lediglich die Entdeckung wurde durch die Erforschung ersetzt. Dieser Titel ist sehr passend, handelt es sich hierbei um eine von Noelle-Neumann angeregte und betreute Dissertation, welche die Forschung zu ihrer Theorie der öffentlichen Meinung zum Thema hat. Die Arbeit von Thomas Roessing, die er unter dem Titel Methoden und Analysestrategien für Untersuchungen zur sozialpsychologischen Theorie der öffentlichen Meinung im Jahr 2007 an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz vorgelegt hat, versucht nicht weniger zu klären als, “wie weit die empirische Forschung zur Theorie der öffentlichen Meinung seit 1974 gediehen ist, und welchen Nutzen künftige Forschung aus den bereits entwickelten Ansätzen, Analysestrategien und empirischen Methoden ziehen kann.” Mehr

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Constanze Jecker (Hrsg.): Religionen im Fernsehen

Rezensiert von Marie-Therese Mäder

Einzelrezension
Das Buch Religionen im Fernsehen, Analysen und Perspektiven entstand im Zusammenhang mit dem Forschungsprogramm Religionsgemeinschaften, Staat und Gesellschaft, das vom Schweizerischen Nationalfonds gefördert wurde. Es verfügt über zwei Teile: Im ersten Teil “Methoden und Resultate” stellen die Verantwortlichen Joachim Trebbe, Philomen Schönhagen, Veronika Favre und Constanze Jecker das Projekt “Religionen im Fernsehen” vor. Anschließend kommentieren im zweiten Teil Medienexpertinnen und -experten, Wissenschaftler/-innen und Religionsvertreter die Untersuchung oder ergänzen das Themenfeld mit weiteren Überlegungen. Mehr

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Hardy Gundlach (Hrsg.): Public Value in der Digital- und Internetökonomie

Rezensiert von Nicole Gonser

Einzelrezension
Der vorliegende Band Public Value in der Digital- und Internetökonomie reiht sich ein in die ersten Sammlungen der deutschsprachigen Debatte zu Public Value, was grundsätzlich zu begrüßen ist, da das Thema im Zusammenhang mit Gebührendebatte und Medienleistungen aktuell ist. Das Buch geht zurück auf die gleichnamige Jahrestagung der Fachgruppe Medienökonomie der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) im November 2009 in Hamburg. Die Aufsätze der dort gehaltenen Vorträge decken eine große Bandbreite ab, die auch das gesamte Dilemma der Public-Value-Diskussion widerspiegelt: Viele Aspekte sind relevant, sind oftmals diffus bzw. in ihren Bestimmungen uneinheitlich, werden (können) meist nur einzeln betrachtet (werden), sind länderspezifisch und entwickeln sich zudem fortlaufend. Mehr

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Sandra Sistenich: Frauen lachen über sich, Männer über andere?!

Rezensiert von Rainer Stollmann

Einzelrezension
Thema der Arbeit ist geschlechts- spezifisches Lachen als kommunikativer Akt, Materialbasis sind drei Fernsehsendungen. Methodisch konsequent vergewissert sich die Autorin zunächst dreier Theoriestränge: Lachforschung, feministische Linguistik und Fernsehen. Selbstverständlich sind mindestens Lachforschung und Medientheorie, wahrscheinlich auch die feministische Linguistik jedes für sich unüberschaubar, so dass es unfair wäre, hier mehr zu verlangen als eine grundsätzliche theoretische Orientierung für die empirische Studie. Das gelingt der Verfasserin für die Gebiete Lachen und Linguistik gut, das Thema Fernsehen bleibt theoretisch etwas unterbelichtet. Mehr

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Sabine Horn: Erinnerungsbilder

Rezensiert von Elke Grittmann

Einzelrezension
Am 12. Mai 2011 wurde der ehemalige KZ-Wachmann John Demjanjuk vom Münchner Landgericht II zu fünf Jahren Haft wegen Beihilfe zum Mord an 28.060 Juden im Vernichtungslager Sobibor verurteilt. Rund 70 Jahre nach dem Holocaust hat auch dieser NS-Prozess noch einmal eine breite mediale Aufmerksamkeit gefunden. Die Aufarbeitung der NS-Verbrechen durch die Justiz stellt nicht nur eine wichtige Quelle für die Geschichtswissenschaft dar, gerade durch die Thematisierung der Prozesse in Beiträgen und Sendungen haben die Medien immer wieder Öffentlichkeit hergestellt und damit das Bild über die NS-Vergangenheit mit geprägt (vgl. Osterloh/Vollnhals 2011). Mit der vergleichenden Untersuchung der Berichterstattung über den Auschwitz-Prozess 1963-1965 (Frankfurt a. M.) und den Majdanek-Prozess 1975-81 (Düsseldorf) im westdeutschen Fernsehen bietet die Historikerin Sabine Horn einen weiteren Einblick in die Wahrmehmung und Ausdeutung der großen Komplexverfahren in den Medien. Horn geht der Frage nach, welche dominante Lesart das Fernsehen von den Prozessen angeboten und wie sich diese Darstellung gewandelt hat. Ihr Interesse gilt dabei insbesondere der visuellen Ebene, den Erinnerungsbildern. Mehr

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