Nea Matzen: Onlinejournalismus

Einzelrezension
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Rezensiert von Stefan Heijnk

Einzelrezension
Nea Matzens Buch mit dem Titel Onlinejournalismus hat in der gedruckten Form etwa die Größe des Postkartenformats A6. Es ist also eher ein Büchlein. Wer es zum ersten Mal in die Hand nimmt, wird deshalb vielleicht im ersten Augenblick den Gedanken haben: Naja, so klein und dünn (156 Seiten), da kann ja eigentlich nicht viel drin stehen. Doch der Eindruck täuscht gewaltig:  Matzens Minihandbuch, im März 2010 erschienen in der Reihe “Wegweiser Journalismus” bei UVK, ist ein kompaktes und ebenso praktisches Kompendium für die onlinejournalistische Tätigkeit. Mit ihrem pragmatischen “So geht’s”- und “Darauf sollten Sie achten”-Ansatz, mit ihren “Merke”- und “Definition”-Kästen, mit Tipps und Tricks und mit zahlreichen Links zu einschlägigen Beispielen legt sie einen gelungenen, unbedingt nützlichen Ratgebertitel auf den Tisch. Noch dazu ist das Ganze flott geschrieben und es gibt eine begleitende Website, auf der die im Buch abgedruckten Links zum komfortablen Anklicken bereitstehen. Abtippen unnötig, so gehört sich das.

Wie in jedem anderen Buch auch, gibt es im Detail an einigen Stellen sicher durchaus Anlass zur Kritik oder zum Widerspruch. Das betrifft hier im Besonderen die Optik: Durch die vielen Kästen, Beispielboxen und Miniscreenshots wirkt das Schriftbild zuweilen etwas unübersichtlich. Und die Schrift in manchen Screenshots liegt gefühlt bei Punkt 2 oder Punkt 3, dürfte für viele Leser also schlicht unleserlich sein.

Zum anderen gibt es auch inhaltliche Aspekte, die nicht vollends überzeugen: Womit zum Beispiel wird begründet, wenn die alte Weblegende wiederholt und empfohlen wird, einen weiterführenden Link nie mit “Klicken Sie hier” zu beschriften? Oder: Ist eine Animation von der Website der New York Times wirklich ein gutes Beispiel für multimediales Erzählen, wenn darin eine “Pause”-Taste fehlt und die automatisch ablaufende Animation vom Nutzer nicht angehalten werden kann? Da sind punktuell Zweifel angebracht, auch wenn das wirklich nur Kritik an Kleinigkeiten ist. Denn auf der anderen Seite gibt es, ebenfalls im Detail, sehr viel Gewinnbringendes zu entdecken – vom Hinweis auf einen Online-Teleginitätstest für angehende Webvideo-Moderatoren (von Videocue) bis hin zum Online-Vergleich von Teaserlängen namhafter Websites. Mit einem Satz: Wer onlinejournalistisch tätig ist, für den bietet Nea Matzens kompaktes Minihandbuch eine Fülle von nützlichen Tipps, Tricks und Anregungen. Definitiv eine Kaufempfehlung.

Links:

Über das BuchNea Matzen: Onlinejournalismus. Reihe: Wegweiser Journalismus. Konstanz [UVK] 2010, 156 Seiten, 14,90 Euro.Empfohlene ZitierweiseNea Matzen: Onlinejournalismus. von Heijnk, Stefan in rezensionen:kommunikation:medien, 10. September 2011, abrufbar unter https://www.rkm-journal.de/archives/6508
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